In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich mit dem Zusammenspiel von Film und Architektur. Ich baue Architekturmodelle von Gebäuden oder Innenräumen, die ich filmisch inszeniere. Es entstehen leere, bühnenartige Räume, die überwiegend ohne Sprache auskommen – stille Szenarien, die Platz für Projektion und Interpretation lassen. Als Ausgangspunkt dienen mir vergangene oder verlorene Utopien, Heterotopien (realisierte Utopien) und gescheiterte Orte. Vor jedem Filmprojekt steht eine intensive Recherche: Ich tauche in historische, mediale oder persönliche Kontexte ein, besuche Orte, spreche mit Menschen und führe Interviews.
Meine Filme thematisieren vor allem das Scheitern utopischer Architektur, das Wiederbeleben solcher Räume sowie die Affektivität der gebauten Umwelt. Das Modell nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein: Es ist ein Zwischenzustand – ein Aggregat zwischen Idee und Realität. Es erlaubt einen Blick nach vorn oder zurück, es simuliert, täuscht und irritiert. Film ist für mich das ideale Medium für Architektur – weil er Raum erzeugen und miteinander verknüpfen kann, wo vorher keiner war. Durch Schnitt- und Collagetechniken entstehen in meinen Arbeiten neue, hybride Räume, die mit realen Schauplätzen in Dialog treten und neue Bedeutungsebenen eröffnen.
Meine fotografischen Arbeiten bilden hingegen die Negation von Raum ab – indem sie die Zerstörung der Modelle dokumentieren. Dieser Prozess schafft für mich einen Spielraum, um Raum und Architektur nicht nur darzustellen, sondern aktiv zu befragen und zu dekonstruieren. Im Zentrum meiner Arbeit steht das Spannungsverhältnis zwischen Utopie und Dystopie. Architektur als gebaute Umwelt bündelt gesellschaftliche Hoffnungen, Träume und Visionen – doch Idee und Realität klaffen oft auseinander. Meine Arbeit setzt genau hier an: an der Kollision zwischen dem, was möglich scheint, und dem, was bleibt.